Die Saison 2022/23 ist seit anderthalb Wochen Geschichte, für den FC Schalke 04 endete sie mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Wegen der bis zum letzten Spieltag spannenden Tabellensituation konnten sich die Königsblauen nicht von den Spielern verabschieden, die den Klub verlassen. Auch beim gemeinsamen Brunch am Tag nach dem letzten Saisonspiel in Leipzig (2:4) gab es nicht die üblichen Blumensträuße oder warmen Worte, da noch Einzelgespräche anstanden.
Am Mittwochnachmittag verabschiedeten sich die Schalker über ihre Social-Media-Accounts von acht Spielern - zwei weitere blieben unerwähnt. Im Einzelnen: Die Schalker verabschiedeten Moritz Jenz, Maya Yoshida, Tom Krauß, Alex Kral, Michael Frey, Eder Balanta, Jere Uronen und Alexander Schwolow.
Kral hat bereits einen neuen Klub gefunden, er wechselt zum Champions-League-Teilnehmer 1. FC Union Berlin. Vor allem bei Jenz hatten sich die S04-Fans noch Hoffnungen gemacht - die sportliche Leitung hatte auch betont, einen Versuch zu unternehmen, aber gleichzeitig klargemacht, dass Jenz wohl nicht bezahlbar sei.
Yoshida, Krauß und Jenz wären im Falle des Klassenerhalts geblieben. Jenz (FC Lorient), Krauß (RB Leipzig), Michael Frey (Royal Antwerpen), Alexander Schwolow (Hertha BSC), Eder Balanta (FC Brügge) und Jere Uronen (Stade Brest) waren ausgeliehen und kehren zu ihren Stammvereinen zurück. Keine Erwähnung bekamen Timothée Kolodziejczak und Nassim Boujellab, die im Jahr 2023 nicht zum Profikader zählten, nur in der U23 trainierten. Sie verlassen Schalke ebenfalls.
„Wir möchten uns bei jedem einzelnen Spieler bedanken. Ohne sie, ohne das gesamte Team, wären die vergangenen Wochen und Monate in der Form nicht möglich gewesen. Es ist immer schade, wenn Spieler den Verein verlassen. Wir arbeiten intensiv daran, durch unsere Transfers die entstandenen Lücken zu schließen und eine Mannschaft, die für die Aufgaben in der kommenden Saison gewappnet ist, zusammenzustellen“, sagte Sportdirektor André Hechelmann.
Interessant: Zwei Profis fehlen auf der langen Liste. Innenverteidiger Sepp van den Berg, zuletzt vom FC Liverpool ausgeliehen und aktuell mit der niederländischen U21 in der EM-Vorbereitung unterwegs, ist der Schalker Wunschkandidat für die freie Position als Abwehrchef. Flügelstürmer Tim Skarke müsste eigentlich zum 1. FC Union Berlin zurück. Skarke selbst würde aber gern auf Schalke bleiben und dürfte bei den "Eisernen" nicht so oft zum Einsatz kommen. Die vereinbarter Kaufoption ist den Schalkern aber zu hoch - das wird ein Pokerspiel.